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„Lokale Agenda 21?...

... Nie gehört.“ So in etwa lautet die Reaktion, wenn wir im Freundes- oder Bekanntenkreis nachfragen. Dabei existiert die „Lokale Agenda 21" in Augsburg bereits seit über 25 Jahren. Der Lifeguide erläutert, worum es geht.
Treffen des Agendateams der Lokalen Agenda 21. Foto: Cynthia Matuszewski

Die „Lokale Agenda 21 - für ein zukunftsfähiges Augsburg“ - so der vollständige Titel - existiert in Augsburg bereits seit 25 Jahren. Was steckt also hinter diesem sperrigen Begriff? Die Lokale Agenda 21 steht für einen Prozess, dessen Ziel es ist, aus Augsburg eine nachhaltige(re) Stadt zu machen. Und sie steht für die vielen Menschen, die hinter diesem Prozess stehen: Menschen, die sich dafür einsetzen, dass Augsburg ökologischer, zukunftsfähiger und lebenswerter für alle wird. Die Lokale Agenda 21 ist übrigens ein globales Programm, das die UNO bereits 1992 verabschiedet hat. Das Motto lautet: „Global denken – lokal handeln!“. So weit, so einfach.

 

Wenn es darum geht, wie dieser Prozess in Augsburg organisiert wird und welche Inhalte er hat, wird es wieder etwas kompliziert: Es gibt Agendaforen, Vernetzungen, den Nachhaltigkeitsbeirat, Sprecher*innen, Leitlinien, Schaubilder, Flipcharts, Protokolle, Memos und und und… Halt, bleibt jetzt dran - es lohnt sich!

 

Herzstück Nr. 1: Die Agendaforen

Wenn wir uns das erste Herzstück der Lokale Agenda 21 anschauen, wird Ihnen Vieles bekannt vorkommen: Es gibt 29 Agendaforen, in denen sich Ehrenamtliche und Vertreter*innen unterschiedlicher Organisationen Jahr für Jahr interessante, tolle, erhellende, faire, regionale, weiterbildende, witzige, kritische und natürlich nachhaltige Projekte überlegen. Zu diesen Agendaforen gehören NANU e.V., die Bürgerstiftung Augsburg, UNSER LAND, Prima Klima Augsburg, Forum-„Eine Welt Augsburg“, der Arbeitskreis Urbane Gärten, Transition Town Augsburg oder die Augsburger Terre-des-Femmes-Städtegruppe, um nur einige wenige zu nennen. Die vollständige Liste findet ihr hier.

 

Einmal im Monat treffen sich die Agendaforen im Agendateam, tauschen Erfahrungen und Informationen aus und koordinieren Termine. Gäste sind willkommen. Bei diesen Treffen wurde unter anderem die faire Stadtschokolade erfunden, das Augsburger Stadtradeln ins Leben gerufen, der erste Augsburger Parking Day ausgedacht oder die Zukunftsleitlinien erarbeitet. Jährlich tragen die Agendaforen mit geschätzt 70 Veranstaltungen zum Stadtleben bei. 

 

Herzstück Nr. 2: Das Büro für Nachhaltigkeit

Unterstützt werden die Agendaforen von der Geschäftsstelle Lokale Agenda 21 im Büro für Nachhaltigkeit. Dort in der Maximilianstraße 3 sitzen im zweiten Stock Dr. Norbert Stamm und sein kleines, sehr effektiv arbeitendes Team als Teil der Stadtverwaltung. Sie haben immer ein offenes Ohr für nachhaltige Ideen und Projekte. Hier läuft alles zusammen, was mit dem eingangs erwähnten Prozess, der Entwicklung der Stadt Augsburg in Richtung Nachhaltigkeit zu tun hat. Norbert Stamm ist von Anfang an dabei und an den vielen Papierstapeln im Büro für Nachhaltigkeit sieht man, wie umfangreich das Thema ist.

 

Herzstück Nr. 3: Der Nachhaltigkeitsbeirat

Im Augsburger Rathaus beraten Sachverständige aus 23 Organisationen über alle Themen rund um Augsburgs Nachhaltigkeit. Hier sind beispielsweise der BUND, die Universität Augsburg, die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH, Tür an Tür oder das Umweltnetzwerk KUMAS vertreten.

Der Nachhaltigkeitsbeirat wird vom Stadtrat berufen und kann direkt Anträge an den Stadtrat stellen. Das Gremium trifft sich vier Mal im Jahr. Alle Sitzungen sind öffentlich, Interessierte herzlich willkommen.

 

Herzstück Nr. 4: Der Zukunftspreis

Seit 2006 können sich besonders gelungene Nachhaltigkeitsprojekte aus Augsburg um den Augsburger Zukunftspreis bewerben. Bisher gab es über 400 Bewerbungen und bald 84 Preisträgerinnen und Preisträger. Alle Projekte findet ihr hier. Die Fülle zeigt, wie viel in Augsburg läuft. Vielleicht seid ihr ja in einem Projekt aktiv, das preiswürdig wäre? Jedes Jahr im Frühling sind Bewerbungen möglich, im Herbst findet die feierliche Preisverleihung im Goldenen Saal des Rathauses statt. Also nichts wie her mit euren Unterlagen, bei konkreten Frage hilft euch das Büro für Nachhaltigkeit gern weiter.

 

25 Jahre Agendaprozess …

Die Lokale Agenda 21 ist also keine Institution, keine unveränderbare Größe, sondern ein Prozess, der sich ständig weiterentwickelt und bei dem die Augsburger*innen schon sehr erfolgreich waren: 2013 erhielt die Stadt den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Und 2015 verabschiedete der Augsburger Stadtrat die Zukunftsleitlinien für Augsburg – eine bundesweit einmalige Leistung. Die Zukunftsleitlinien stellen eine Orientierung für jeden Beschluss des Stadtrats dar, die soziale, ökonomische, ökologische und kulturelle Ziele umfasst. Zu ihnen gehört zum Beispiel die Nr. A 2.3: „Erneuerbare Energien ausbauen und Energieversorgung sichern“. Oder die Nr. B 5.1 „Armut und Existenznot vorbeugen“. Oder auch Nr. C 2.3 „Vereinbarkeit von Arbeit und Familie erleichtern“. Und natürlich die Nr. D 1.1. „Heimat für alle ermöglichen“. Hier findet ihr alle 75 Leitlinien und Ziele.

Wir haben also einen etwas schwerfälligen, langen und komplizierten Begriff. Wir haben Gremien und Ausschüsse, die noch längere und kompliziertere Namen haben, wobei wir an dieser Stelle selbstverständlich nicht alle Vernetzungen und Zuständigkeiten in der Lokalen Agenda 21 aufgezählt haben. Und wir haben Leitlinien, die Nummern und Unterpunkte haben. Mag sein, dass das alles recht sperrig ist, mag sein, dass unzählige Sitzungen in schlecht belüfteten Räumen stattfinden, mit Menschen, die sehr unterschiedliche Meinungen haben. Aber unter dem Strich steht die Lokale Agenda 21 für einen Prozess, der uns und unserer Stadt gut tut: Das Ergebnis sind richtig gute Aktionen, sehr viel Begeisterung für Augsburg sowie die Bündelung und Vernetzung von Know-how. Hatten wir schon erwähnt, dass der Lifeguide Region Augsburg ein Agendaforum ist? Und wer bis hierher durchgehalten hat, weiß jetzt auch, zu welchem Herzstück des Agendaprozesses wir gehören.

Lokale Agenda 21 Augsburg. Foto Cynthia Matuszewski
Lokale Agenda 21 Augsburg. Foto Cynthia Matuszewski
Sitzung des Agendateams. Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu.  Foto Cynthia Matuszewski
Sitzung des Agendateams. Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu. Foto Cynthia Matuszewski
Dr. Norbert Stamm, Leiter des Büros für Nachhaltigkeit und Geschäftsstelle Lokale Agenda 21 der Stadt Augsburg. Foto Cynthia Matuszewski
Dr. Norbert Stamm, Leiter des Büros für Nachhaltigkeit und Geschäftsstelle Lokale Agenda 21 der Stadt Augsburg. Foto Cynthia Matuszewski
Die Zukunftsleitlinien der Stadt Augsburg. Foto Cynthia Matuszewski
Die Zukunftsleitlinien der Stadt Augsburg. Foto Cynthia Matuszewski
Treffendes Agendateams der Lokalen Agenda 21. Foto: Cynthia Matuszewski
Treffen des Agendateams der Lokalen Agenda 21. Foto: Cynthia Matuszewski
Sitzung des Agendateams. Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu.  Foto Cynthia Matuszewski
Sitzung des Agendateams. Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu. Foto Cynthia Matuszewski
Sitzung des Agendateams. Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu.  Foto Cynthia Matuszewski
Sitzung des Agendateams. Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu. Foto Cynthia Matuszewski
Collage, entstanden beim  Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu.  Foto Cynthia Matuszewski
Collage, entstanden beim Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu. Foto Cynthia Matuszewski
Sitzung der Agendaforen. Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu.  Foto Cynthia Matuszewski
Sitzung der Agendaforen. Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu. Foto Cynthia Matuszewski
Sitzung der Agendaforen.  Foto Cynthia Matuszewski
Sitzung der Agendaforen. Foto Cynthia Matuszewski
Mindmap beim Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu.  Foto Cynthia Matuszewski
Mindmap beim Agendawochenende April 2016 in Kienberg im Allgäu. Foto Cynthia Matuszewski
Gruppenfoto der Agendateams der Lokalen Agenda 21. Foto: Cynthia Matuszewski
Gruppenfoto der Agendateams der Lokalen Agenda 21. Foto: Cynthia Matuszewski
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